Aus der Geschichte der Burg Sulzberg

1176   wird das Geschlecht der Sulzberger erstmals erwähnt.
Die Herren von "Sulciberch" stehen in Diensten des Stifts Kempten und bekleiden dort das später erblich werdende Schenkenamt, d.h. ihnen untersteht die Getränkeversorgung des Abtes. Sie gehören da- mit zu den einflussreichsten Adelsfamilien im Allgäu.
Im frühen 13. Jh. sind sie häufig im Gefolge des Abtes, aber auch am Königshof, zu finden.
     
Um 1240   etabliert sich ein Familienzweig der Sulzberger im Bodenseeraum und gründet dort ebenfalls eine Burg Sulzberg (Goldach bei Rohrschach).
     
1359   stirbt die männliche Linie der Sulzberger aus. Die Burg fällt in den Besitz der anverwandten Schellenberger. Diese gehörten damals zu den bedeutendsten Adelsfamilien in Süddeutschland mit weitreichenden Besitzungen im Allgäu, in Vorarlberg und im Hochrheingebiet.
     
1480-85   baut Marquard von Schellenberg die Burg aus und benennt sie zu Ehren seines Dienstherrn Erzherzog Sigmund von Österreich Schloß "Sigmundsruh".
     
1493   hinterlässt Marquard mit seinem Tod seinen Nachkommen einen riesigen Schuldenberg. Der kostspielige Umbau der Burg, aber auch ein zu aufwendiger Lebensstil haben das einst beträchtliche Vermögen schwinden lassen.
     
1525   übergibt Marquards Witwe die Burg ihrem Bruder Friedrich von Freyberg. Vermutlich kommt es im selben Jahr während des Bauernkriegs zu Beschädigungen der Burg.
     
1526   verkauft Friedrich von Freyberg Burg und Herrschaft Sulzberg mit sämtlichen Besitzungen an das Stift Kempten unter dem damaligen Fürstabt Sebastian von Breitenstein.
    In der Folgezeit wird Sulzberg Amtssitz des Pflegamtsbezirks Wolkenberg-Sulzberg. Eine Nutzung des "Schlosses" als Sommerresidenz der Äbte ist nicht unwahrscheinlich.
     
1632/35   wird die Burg im Dreißigjährigen Krieg möglicherweise beschädigt.
     
1648   gibt das Fürststift Kempten die Burg als Pflegamtssitz auf. Ein aus- führliches Auflassungsinventar wird aus diesem Anlass erstellt.
Danach wird die Burg dem Verfall preisgegeben.
Die Burgruine bleibt bis zur Säkularisation in stiftskemptischen Besitz.
     
1805   wird sie samt dem zugehörigen Bauernhof und weiteren Besitzungen versteigert. Durch Erbteilung entstehen in der Folgezeit die noch
heute existierenden Gehöfte 'Unterschloß' und 'Oberschloß'.
    Bis heute ist die Burgruine in bäuerlichem Besitz.

Zusammengestellt von Joh.. Stöffel
Quelle: Behrer Christian: "Burg Sulzberg" 1995 - Franz Brack Verlag
darin: Aufsatz von Birgit Kata:
"Sulziberch" - Burg und Herrschaft im Spiegel der schriftlichen Überlieferung